Im Weinkelller von Le Piane in Boca wurde eine Fensteröffnung (2.50 x 2.50 m) im Rohbau ausgespart. Unmittelbar dahinter liegt die fast vertikal abgegrabene Erdschicht des Aushubs offen. Der kompakte lehmige Grund liefert die optimale Feuchtigkeit für das Klima im Weinkeller. In diese grosse Maueröffnung sind Glasbausteine zu 11 Säulen auf drei Niveaus in den Stahlrahmen eingepasst. Als Teil der Architektur sind sie einerseits funktionsbezogen: ihre vertikalen Zwischenräume gewährleisten den Feuchtigkeitsaustausch vom Erdreich in den Keller, andererseits ermöglicht das Glas eine ganz aussergewöhnliche Sicht auf den lehmigen Baugrund, so wie er durch die Baggerschaufeln gestaltet und erhalten geblieben ist. Durch die rhythmische Gestaltung und die unterschiedliche Position der Säulenreihen verändert sich die Sicht durch die Nische je nach Standort des Betrachters. Weich umspült vom Licht wird das Auge in Bewegung gehalten. Das Zusammentreffen der funktionalen Schlichtheit des grossen Raums mit der ästhetischen Strahlkraft der Nische schafft eine Atmosphäre von stiller Eleganz.
Nicchia / Kunst&Bau
Weinkeller Le Piane, Boca / Nordpiemont (I)
2022
Maueröffnung 250 x 250 cm, 110 Stück Glasbausteine, Stahl, 2 LED Bänder
SUPPORT, CRASH / FRAGMENTS, 26 artisti
Spazio 1b, Lugano
2019
Fotoprints auf Gipsplatten, Styropor, Styrofoam, Holz, Leuchtröhren
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I+I TEXT
Two fotoprints on plasterboard are integral parts for 2 installations for Spatio 1b. Conditioned upon the measurements of the given showcases the installation is arranged insitu.
The work reflects transitions between construction and destruction, inside and outside, private and public. Unstable balances, visible cuts and open constructions all emphasize moments of uncertainty but subtly inspire new interpretations while focusing on existing things. Interested in body sensation and space, mass and void, the work reflects layering, covering, repeating, bulging, interlacing structures.
PANORAMA
für die flüchtenden Menschen dieser Welt
2017
INSTALLATION IN ALLENSBACH / D
Foliendruck auf Alu-Dibond / Multiplex, 5 Stahlklammern
H 2.37 x 29 x 3 m
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I+I TEXT
Die bestehende Panoramatafel beim Seegarten wird durch ein zweites Segment erweitert. Dieses öffnet den Blick von Allensbach bis in entfernte Länder, deren Geschichte von Aus - und Einwanderung, Flucht und Vertreibung gekennzeichnet ist: vom Balkan über den Nahen Osten, nach Afrika, Süd - und Nordamerika bis nach Kanada. Im 19. Jh. gab es grosse Auswanderungswellen von Europäern, heute ist Europa das Land, wohin so viele Menschen flüchten wie nie zuvor. Jedes als Farbscheibe aufgeführte Land ist mit einem Gedicht / Lied vertreten symbolhaft für die menschliche Ausdruckskraft in unterschiedlichen Kulturen, damit Flucht nicht sprachlos macht.
(Quellen: lyrikline.org / Afrika im Gedicht, Hrsg. Al Imfeld, 2015 / UNHCR: UN-Flüchtlingshilfswerk / UNO Flüchtlingshilfe, Bonn / Ärzte ohne Grenzen)
MEUBLESSE
2017
3-TEILIGE ZIMMER-INSTALLATION, VILLA RENATA, BASEL / STANZE
RAPPORT / TABLARE / POLSTER
diverse Materialien
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I+I TEXT
8 Räume / 8 KünstlerInnen
Acht künstlerische Positionen aus zwei Generationen treffen während vier Wochen unter dem Dach der Villa Renata aufeinander. Die architektonische Struktur des Hauses wird dabei zum Konzept der selbst kuratierten Ausstellung: die Künstler beziehen ihre Zimmer, geben darin ihren Gedanken Raum – haptisch, plastisch, installativ. Die wohnliche Raumaufteilung belässt die behagliche Distanz, der sich fremden Positionen. Das Nonchalante und das Statische, das Performative und das Impressive geschieht in der Zurückgezogenheit der Räume. Gleichzeitig werden durch diese Anordnung neue Stanzen (Strophen) entstehen – Friktionen, die Altes mit Neuem verbinden.
Teilnehmende KünstlerInnen: Luigi Archetti, Eva Bertschinger, Federica Gärtner, Catrin Lüthi K, Reto Müller, Nea Nei, Bianca Pedrina , Olivia Wiederkehr
ARCHIV, BAUSICHT 2
2017
INSTALLATION IM PROJEKTRAUM M54 / IN THE SAFE HANDS OF THE ARTIST
REGIONALE18, BASEL
H 2 m / 3.20m2
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I+I TEXT
Die Installation gleicht einer modellartigen Landschaft von Bauteilen, die in ihrer formalen Vielfalt aufeinander Bezug nehmen. Dicht gedrängt wechseln sich Objektteile und Zwischenräume ab und bilden eine komplexe Auslegeordnung auf einer Fläche von 3.20m2. Passgerecht gebaute Hüllen akzentuieren einzelne Objektformen und schaffen als Sockel wiederum neue Raumbezüge. Viele Teile stammen aus älteren Bausicht-Installationen aus meinem Lager, die neu hinterfragt und transformiert werden und durch aktuelle Arbeiten erweitert und als grosse Bodeninstallation ausgelegt sind. Die Arbeit ist eine Art mental map, wo sich Grundrisse und Aufrisse zu einer Raumzeichnung verweben. Das Kleine spiegelt sich im Grossen und umgekehrt. Diese räumliche Konstellation ist ein aktuelles Konzentrat meiner Bausichten und gleichzeitig ihr eigenes Archiv. Die Installation, die sich selber hinterfragt oder: eine ‚Bausicht der Bausichten‘.Die Installation steht auf einem Palettenboden und wird je nach räumlicher Begebenheit mit Wandteilen versehen.
"Seit Jahren schafft die Küstlerin Objekte im Spannungsfeld zwi- schen Kunst und Architektur. Die Installation Archiv Bausichten 2 ist eine räumliche Synthese aus Bauteilen früherer Installationen, wobei die Elemente – dichtgedrängt und passgenau – in das zur Verfügung stehende Archiv-Volumen eingefügt werden. Da die Objektteile nicht länger nach inhaltlich-sinnhaften, sondern nach formal-logistischen Kriterien angeordnet werden, entstehen völlig neuartige Beziehungen von Raum und Volumen und Grund- und Aufriss: Die Ordnung des Archivs wird selbst produktiv und bringt fast von selber ein neues Werk hervor."
GLETSCHERBROCKEN
2016
Intervention in der Aare / Kunstimfluss, Interlaken
Rohblock EPS (5m x 2m x 1.80m)
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I+I TEXT
Als ob sich ein grosser Gletscherbrocken aus dem Gebirge losgelöst hätte und angeschwemmt in der Aare landet. Ein kantiger, weisser Block, der wie ein Mahnmal auf der Aare treibt, sich am Brückenpfeiler verfängt, eingeklemmt in der Strömung liegt und immer wieder an anderen Standorten auftaucht. Seine wuchtige Grösse misst sich an der mächtigen Berglandschaft, in die der Ort Interlaken eingebettet ist. Der weisse Block im Wasser wirkt an diesem Ort fremd, in seiner geometrisch geschnittenen Form und seiner Materialisierung ist er künstlich.
WINTERLAGER 2,
WENN ES KÄLTER WIRD
2017
INSTALLATION IM STRANDBAD MARZILI / JETZT KUNST 4, BERN
Holzliegen, Latten, Armee-Wolldecken
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I+I TEXT
Aus den Sonnenliegen ist eine flüchtige Behausung geworden. Wie aneinandergereihte „Kartenhäuser“ impliziert die Installation gleichwohl, dass sie beliebig weitergebaut werden oder in sich zusammenstürzen könnte. Jedes der Gehäuse ist mit einer schweizerischen Hilfswerk-Wolldecke ausgestattet. Es ist frostiger geworden in unserer Welt...
SCHNEEGRENZE
2016
INSTALLATION AGLOE, DOCK, BASEL
Isolationsplatten, Gipsplatten, Stahlgestell, Fotoprints
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I+I TEXT
In der Reihe Artists' Window zeigen die Künstlerinnen Catrin Lüthi K, Monika Rechsteiner und der Künstler Tobias Nussbaumer explizit für die Schaufenster des DOCK geschaffene Arbeiten unter dem Ausstellungstitel "Agloe". Die drei Künstler spielen in ihren drei realen Installationen mit Illusion und Fiktion. Entstanden sind greifbare Sehnsuchtsorte, theatrale Architekturen und bildhafte Szenerien.
„Agloe“, der Titel der Ausstellung, bezieht sich auf den fiktiven Ort gleichen Namens, in dem sich Vorstellungskraft und Wirklichkeit durchkreuzen.[1] Die drei Installationen arbeiten bewusst mit der Imagination der Betrachtenden und lassen in der Verflechtung von Fiktion und Realität neue Räume entstehen.
Catrin Lüthi K interessiert sich für Landschaften als modellhafte Stücke von etwas Grösserem, an denen gesellschaftliche Veränderungen sichtbar werden. Vom städtischen Aussenraum des DOCKs aus betrachtet, präsentiert sich die Installation „Schneegrenze“ (2016) aus der Ferne zunächst als eine weisse Fläche, die an eine grossformatige, reduzierte Landschaftszeichnung erinnert. Die Fensterscheibe wurde mit einem opaken, lichtdurchlässigen Anstrich versehen – nur eine unregelmässige, ausgesparte Horizontlinie gewährt als Sehschlitz Durchsicht ins DOCK. Treten die Passanten näher ans Fenster, erblicken sie im Innern Fragmente einer imaginären Landschaft: Kantige Isolationsmaterialien aus dem Baumarkt, deren Farbe und Form an Eisschollen erinnern, evozieren im Zusammenspiel mit fotografischen Detailaufnahmen von Schneeflecken und Felsoberflächen die Vorstellung einer Gletscherlandschaft. Mit dem bewussten Einsatz von künstlichen Materialien und dem Nebeneinander von konträren Oberflächen, erzeugt Catrin Lüthi K in ihrer Arbeit ein optisches wie auch inhaltliches Spannungsfeld. Gletscher verkörperten im 18. Jahrhundert das Erhabene und die unbezwingbare Natur. Heute sind sie mit ihrem langsamen Verschwinden Indikatoren für den Fortschritt der globalen Erderwärmung – massgeblich verursacht durch den Erdölverbrauch – dem Grundstoff aus dem die verwendeten Materialien der Installation „Schneegrenze“ bestehen.
[1] In den 1930er Jahren zeichneten die Kartografen Otto G. Lindberg und sein Assistent Ernest Alpers den aus den Anfangsbuchstaben ihrer Namen gebildeten Ortsnamen an einer Strassenkreuzung in den Catskill Mountains (USA) ein. Dieser erfundene Ort sollte ihnen helfen Plagiate ihrer Karte zu erkennen. Nachdem im Laufe der Zeit viele Menschen das nur auf der Landkarte existierende Städtchen gesucht hatten, errichtete ein findiger Mensch an dieser Stelle im Nirgendwo den „Agloe General Store“. Wer heute danach sucht, entdeckt nichts mehr, das den Namen Agloe trägt: Auf den neusten Karten ist nichts mehr eingezeichnet und der Laden ist längst abgerissen. Trotzdem ist Agloe, die „paper town“ – wie man solche kartographischen Finten bezeichnet, nicht verschwunden, sondern lebendiger denn je. Agloe ist ein Sehnsuchtsort, den tausende von Jugendlichen (auf)suchen auf den Spuren der Hauptfigur des gleichnamigen Romans von John Green. Sie alle finden – davon zeugen unzählige Fotos und Videoclips im Netz – an den unterschiedlichsten Punkten das, was wir alle suchen: Einen Ort, den es nur in unserer Vorstellung gibt. Eveline Schüep / Simone Flüeler
FLOORLINE
2014
INSTALLATION MIT SABINE TRÜB, KUNSTRAUM AARAU
Holzbretter, Fensterüberzug mit Bifidus
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I+I TEXT
Als Material dienten Bretter, die durch ihre mehrfache, vorgängige Verwendung auch durch andere Künstler kunsthistorisch bereits aufgeladen sind : Ugo Rondinone im Aargauer Kunsthaus, Sabine Trüb ebda., Timo Ullman/Marco Baltisperger.
„Entstanden ist aus diesem simplen, aber keineswegs banalen Material eine Ausstellung, die uns durch installative Interventionen die Details des Umraumes und die gegebenen Raumzeichnungen bewusst wahrnehmen lässt. Anstatt sich auf die Wände oder die Mitte des Raumes zu konzentrieren – wie man es sich bei Ausstellungen gewohnt ist – fokussieren sich die Werke der beiden Künstlerinnen auf die Löcher, die Türen und Fenster, die normalerweise entweder freigelassen oder – im Falle der Fenster – negiert und abgedeckt werden. Und wo es keine solchen Löcher gibt, die Räume oder Innen und Aussen verbinden, schaffen die beiden kurzerhand Abhilfe und kreieren einen aus der Wand ragenden Holzkanal, der unseren Blick an ungewohnter Stelle nach draussen geleitet.(..) Die gezielt gesetzten Raumeingriffe tippen quasi unsere Rezeption an, führen sie in eine bestimmte Richtung und lassen uns unsere eigene Wahrnehmung gezielt bemerken und sie nicht zuletzt geniessen. So vermögen es die Künstlerinnen das Ein- und Austreten in den und aus dem Raum zu einem bewussten Akt werden zu lassen. Ähnliches geschieht bei der Sicht auf und durch die Fenster: Der Blick muss sich seinen Weg nach draussen erst bahnen. Aufgrund der Irritation, des Hindernisses durch die im Gleichgewicht gehaltenen Bretter und die partiell mit Bifidus bearbeiteten Scheiben wird er immer wieder auf das Innen zurückverwiesen. So wird der Blick auf die Fenster vorsätzlich als visueller ‚Schritt’, als Schwelle, wenn man so will, und als Akt, der aussen und innen verbindet, inszeniert.“ Alessa Panayiotou
GLETSCHER
2014
ON THE ROCKS, INSTALLATION IN DER KUNSTHALLE LUZERN
Verschiedenes Plattenmaterial aus dem Baumarkt, Fotoprints, Stahlgestelle, Gips, Beton
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I+I TEXT
[Alessa Panayiotou.…Die Idee zu einer Ausstellung über das Phänomen Gletscher entstand durch die Nachbarschaft der Kunsthalle zum Gletschergarten Luzern. Während im Gletschergarten die geographisch-glaziologische Ausstellung „Gletscher der Welt“ zu sehen ist, setzen sich Luigi Archetti und Catrin Lüthi K in der Kunsthalle durch speziell geschaffene Werke in der ihnen eigenen künstlerischen Weise mit den massiven Eisschildern auseinander….Catrin Lüthi K nähert sich unserem diffusen Bild der Gletscher dadurch, dass sie mittels gezielter Anordnung von Materialfragmenten ihren eigenen Gletscher konstruiert. Dabei betrachtet die Künstlerin den Gletscher nicht in seiner Gesamtheit – wie er beispielsweise auf den weit verbreiteten Flugaufnahmen wahrnehmbar ist – sondern stellt sich vor, wie er sich präsentiert, wenn man drin stehen würde und von den einzelnen Bestandteilen, der Rohheit dieses Naturphänomens, umgeben ist. Dabei verwendet sie Materialien, die untrennbar mit der Zivilisation verbunden sind und sich grösstenteils in anorganischer Form präsentieren. Die Natürlichkeit des realen Gletschers steht der Künstlichkeit von Lüthis Installation gegenüber. Zusätzlich handelt es sich bei den verwendeten Baustoffen teilweise um Isolationsmaterial – Material, das konserviert, erhaltet, aber vor allen Dingen eine wärmende Funktion inne hat. Wird der Gletscher erwärmt oder handelt es sich um eine Anspielung auf Versuche, den Gletscher mit künstlichen Materialien länger zu erhalten? Die unterschiedlichen Materialitäten, Oberflächen, Formen, Glanz- und Lichtspiele sowie die reduzierten Farben, die von der Künstlerin verwendet werden, schärfen unsere Wahrnehmung für Details, Feinheiten und Strukturen: Ein Gletscher besteht schliesslich mitnichten lediglich aus einheitlicher, weisser Masse, sondern setzt sich zu einem grossen Teil aus Spuren zusammen, die im Laufe der Zeit hinterlassen wurden. Spuren bilden auch einen wichtigen Bestandteil von Lüthis Gletscher – seien es Spuren, die andere vor ihr auf dem rezyklierten Material verursacht haben oder von der Künstlerin selbst platziert wurden….Zudem kombiniert sie die dreidimensionalen Gletscherteile mit Fotografien, die formal und durch das Motiv weiteren Gedankenspielraum eröffnen…]
DER GLETSCHER KALBERT
PERFORMANCE MIT SABINE TRÜB IN DER INSTALLATION GLETSCHER,
ON THE ROCKS, KUNSTHALLE LUZERN, FEBRUAR 2014
GEGEN ENDE DER AUSSTELLUNG LEGEN WIR HAND AN DEN GLETSCHER UND INSTALLIEREN IHN NEU. ANSCHLIESSEND MUSIKPERFORMANCE VON LUIGI ARCHETTI
WINTERLAGER 1
2014
INSTALLATION AUS 200 LIEGEPRITSCHEN, JETZT KUNST 3,
IM STRANDBAD MARZILI, BERN
cA. 100 m2 / H 4.30M
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I+I TEXT
Für die insitu Installation auf dem grossen Gelände des Freibades Marzili wird ausschliesslich ortsspezifisch vorhandenes Material verwendet. Liegeroste aus Holz sind ein charakteristisches Merkmal dieses alten Stadtbades. Nach der Badesaison werden sie jeweils weggeräumt und zum Überwintern in den offenen Kabinenbauten gelagert. Auf diesem Hintergrund basierend liefern die Liegeroste das Baumaterial für ein grosses, freistehendes „Kartenhaus“, das sogenannte Winterlager. Die horizontale Reihung von aus immer gleichen Giebelgehäusen bildet das Raumkonzept, das sich teilweise über drei Etagen ausdehnt. Die einfache Rasterarchitektur basiert auf einem Dreiecks- Konstruktionsprinzip, frei gelassene Korridore und querläufige Reihen bilden vielschichtige Blickrichtungen. Die offenen Innenräume weisen menschliche Masse auf. Sie könnten als Unterschlupf dienen. Der Name Winterlager bleibt mehrdeutig und erlaubt Assoziationen.
LICHTKÖRPER
2013
INSTALLATION IM VORZIMMER, OG9, ZÜRICH
Luftpolsterfolie, Dachlatten, Neonleuchten
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I+I TEXT
Während eines Jahres findet im OG9 alle drei Wochen eine Einzelausstellung statt. Eingeladene KünstlerInnen reagieren dabei auf die im Raum kumulierten Arbeiten der vorhergehenden Interventionen. Vorzimmer ist ein Projekt von Susanne Hofer, Georgette Maag und Regula Spörri im Rahmen von Kunsthaus Aussersihl, Zürich
Der vorgefundene allover farbig zugemalte Ausstellungsraum war gegen aussen total abgeriegelt und nur durch Kunstlicht beleuchtet. Mit meinem installativen Eingriff wollte ich den Fokus ganz auf die Fenster richten und wieder natürliches Licht in den Raum bringen. Mit Luftpolsterfolie bespannte Rahmen wurden vor jedem der 5 Fenster angebracht, so dass diffus leuchtende Lichtkörper entstanden. Die eingelegten Neon-Leuchtschienen verstärkten zusätzlich die Erscheinung der Körper im Raum und schickten das Licht nachts nach aussen.
LEUCHTTURM
2013
INSTALLATION IM BÜNDNER KUNSTMUSEUM, CHUR
Holz, Drehlampe, Netzanschluss mit Timer
H 8.50 M X 70 X 70 CM
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I+I TEXT
Installation im Aussenbereich, Bündner Kunstmuseum, Chur
(Holz, Schalungsbretter, Blitzleuchte, Timer, H 8.5 m)
Als Auftakt zum bevorstehenden Abbruch des Sulzerbaus, der als Anbau des Bündner Kunstmuseums während vieler Jahre die Wechselausstellungen beherbergte, wird ein temporärer Leuchtturm über dem Betonsockel beim alten Treppenaufgang zur Villa Planta erstellt. Mit einem Augenzwinkern schmückt die Installation die Institution, die bezüglich Subventionen zu den kantonalen Leucht-türmen gehört, gleichzeitig begleitet sie den Auftakt zum bevor-stehenden Neubau des Kunstmuseums und schickt zur letzten Jahresausstellung sein Leuchtfeuer in Richtung Stadtzentrum.
DREHMOMENTE
2012
INSTALLATION IM KUNSTHAUS BASELLAND, MEUBLER LA SOLITUDE
Gipsplatten, Dachlatten, Dispersion
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I+I TEXT
«IN IHRER INSTALLATION ÜBERTRÄGT CATRIN LÜTHI K DIE SITUATION MIT DEN SÄULEN UND TRÄGERN AUF DEN BODENBEREICH. DIE SPIEGELUNG BEWIRKT, DASS OBEN UND UNTEN MITEINANDER VERSCHRÄNKT UND DADURCH NEUE ÜBERLEGUNGEN ZUM UMGANG MIT RAUM ANGESTELLT WERDEN. WICHTIG IST IN IHREN ARBEITEN DIE VERWENDUNG VON MATERIALIEN UND KONSTRUKTIONEN, DIE IMMER AUCH SICHTBAR BLEIBEN DÜRFEN UND SO DIE ILLUSIONEN NEGIEREN». (S. BAUR)
DAS HAUS
2011
VIAS D'ART PUNTRASCHIGNA / KUNSTWEGE PONTRESINA
INSTALLATION AUS SCHALTAFELN AN ABBRUCHHAUS
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I+I TEXT
Allen Öffnungen des Hauses, welches zum Abriss bereitsteht, sind unterschiedlich dicke Kästen aus gelben Schalungsbrettern vorgebaut. Als ob sich die Fenster und Türen in den Luftraum hinauslehnen würden, macht sich das Haus grösser, es wächst aus sich selbst heraus in den Aussenraum und nimmt sich den Platz, der ihm eigentlich gar nicht mehr zusteht. Die gelbe Farbe unterstützt signalhaft die Raumgeste.
DER ZWISCHENRAUM
2011
VIAS D'ART PUNTRASCHIGNA / KUNSTWEGE PONTRESINA
INSTALLATION AUS SCHALTAFELN ZWISCHEN ALTEN ENGADINERHÄUSERN
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I+I TEXT
Volumen als Zwischenräume mit baulichen Begrenzungen. Imposant ist die Wirkung der alten Gemäuer beidseitig der kühlen Gänge, die früher als Abflussrinnen dienten. Das Tageslicht dringt lediglich aus der Distanz von den Enden und von den Dachrändern oben als starkes Gegenlicht ein, die Silhouetten der Hausformen stehen kontrastreich im Dunkeln. Die Wörter können in beliebigen Kombinationen aneinander gereiht als Gedankensätze gelesen werden, so dass immer neue Sinn-zusammenhänge entstehen. Die Auswahl der Begriffe ist eine Botschaft von Wahrnehmungen, die aus der eindrücklichen, architektonischen Begebenheit hervorgeht. Von der Strasse aus sieht der Betrachter die ersten beiden Worttafeln zuerst nur von ihrer Rückseite, also spiegelbildlich; erst im Gang drinnen auf Höhe der Abzweigung sind alle Tafeln in allen drei Himmelsrichtungen lesbar.
IM RAUM DAHINTER LICHT ZEIT DUNKEL DAZWISCHEN AHNUNG
WOHNZIMMER 1
2011
INSTALLATION IM SCHAUFENSTER DOCK, BASEL
Fotoprints auf Gipsplatten, Dachlatten, Kleider, Teppich, Klebeband
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I+I TEXT
Für dock inszeniert Catrin Lüthi K das dreiteilige Schaufenster gegen die Klybeckstrasse mit einem installativen Eingriff, bestehend aus sublimen Objekten aus Gipsplatten und Holzlatten, die das Schaufenster von Innen her abstützen, und einer grossformatigen, zweiteiligen Fotoarbeit, die aus sich heraus, sozusagen auf die Strasse hinaus wächst. Ist es eine Spiegelung, das nach Aussen gekehrte Innenleben des Gebäudes oder die Abbruchsituation des ehemaligen Kultkinos „Union“, das sich vor Jahren auf der gegenüber-liegenden Strassenseite befand?
Dem Schaufenster kommt für einige Monate „trompe-l’oeil“-Charakter zu, und Catrin Lüthi K will damit auch auf seine eigentliche Bestimmung aufmerksam machen: Blickraum nach Innen wie nach Aussen zu sein. Zusätzlich wurden am Gebäude selbst Eingriffe vorgenommen, die erst auf den zweiten Blick sichtbar sind und die Aufmerksamkeit der Stadtwanderer herausfordern: die Normalität aus den Angeln heben und das Auge für die Besonderheiten der urbanen Topographie schärfen wollen.(Tristan Canaille, Paris-Basel, April 2011)
DAS HAUS UND DER WEG
2009
KUNST AM BAU FÜR DIE SCHALTERHALLE DER GRAUBÜNDNER KANTONALBANK, KÜBLIS
Holz, Gips / Stucco lustro veneziano
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I+I TEXT
Zwei fest in der Wand integrierte Objekte mit weiss polierter Oberfläche in Gips / stucco lustro Technik greifen reliefartig in den Raum: das Haus als kristallisierte Architekturform, der Weg als plastisch hervor-tretende Linie. Das Werk spiegelt eine archaische Sicht auf die gewachsene Tradition einer bäuerlichen Kultur, die das Landschaftsbild des Prättigaus prägt. Die Wandarbeit konzentriert das Bild einer charakteristischen Talschaft auf ihren Ursprung: das Haus und den Weg.
ART&HOTEL 'HERBERGE', TEUFENTHAL / AG
2007
KUNST AM BAU WETTBEWERB, GESTALTUNG DER TRENNWAND ZWISCHEN HOTEL UND RESTAURANT (Architektur / Umbau: Christian Humbel)
22 klare Kristallglas -Kugeln, farbige Glasmurmeln, Feinputz mit Purpur - Anstrich
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I+I TEXT
Die leicht gebogene Zwischenwand, die den Hoteltrakt vom Restaurant trennt, wird sowohl als verbindendes wie auch als trennendes Architekturelement thematisiert:11 Durchschlagslöcher, beidseitig abgeschlossen mit eingesetzten Glaskugeln, lassen das Licht durchschimmern und gewähren den fokussierten Blick auf die andere Seite. In den seitlichen Wandbereichen im Restaurantteil, wo die Rückseite der Wand nicht frei liegt, werden lediglich kleinere Glas-murmeln als farbige Wandtupfer eingelassen. Die Streuung der Kugeln rhythmisiert die dunkel eingefärbte Wandfläche. Das Erlebnis des Durchblicks und der Verzerrungen, der Widerschein von Licht und Bewegung auf den Halbkugeln begleiten den Gast im Vorbeigehen. (Farb-gestaltung in Zusammenarbeit mit Christine Dürr)
IM HAUS
2003
INSTALLATION IM KUNSTHAUS BASELLAND, REGIONALE 4
Holzlatten, Betonmodell auf Styrofoam-Sockel
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I+I TEXT
...«CATRIN LÜTHI K REAGIERT AM UNMITTELBARSTEN AUF DIE ARCHITEKTUR DES KHBL, INDEM SIE DEN GESAMTEN TREPPENRAUM INS UG ALS ZUM BAU AUSGESTECKTES GEBÄUDE FINGIERT. HINZU FÜGT SIE IM MASSSTAB 1:20 DAS BETONMODELL DES GEDACHTEN GEHÄUSES, WELCHES GLEICHZEITIG DAS NEGATIV UND DAS POSITIV ABBILDET. (SABINE SCHASCHL-COOPER)
RÄNNE
2000
PLATZGESTALTUNG IM WERK / RENNENFELD, USTER (ZH)
WETTBEWERB
Schwarzer Betonkeil mit eingelassenen Glasbuchstaben, mit integrierter Beleuchtung
L 36 m LANG, B 50 cm, H 0 – 50 cm
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I+I TEXT
Die landschaftliche Begebenheit und die historische Entwicklung des Ortes waren für die Projektidee „RÄNNE“ ausschlaggebend. Eine 36 Meter lange und 50 cm schmale schwarze „Betonränne“ führt diagonal in den freien Platz zwischen Wohnbau Siedlung und Musikcontainer (Schweizer Jazzmuseum). Als flacher Keil steigt das Element aus dem Kiesboden an und endet in Richtung Wohnsiedlung auf Sitzhöhe. In die Oberfläche im höchsten Bereich sind Glasbuchstaben zum Wort RÄNNE eingelassen; eine integrierte Elektroinstallation beleuchtet nachts das Wort sowie einen Glasschlitz an der abschliessenden Stirnseite der Rampe. Die oberflächliche Mittelachse ist als vertiefte U – Rinne geformt. (Nach Zerstörung der Glasbuchstaben wurden die Buchstaben- Intarsien durch Andeerer Granit ersetzt).
Die Ortsbezeichnung Rennenfeld, Rännefäld ist alter Flurname, wo ehemals Acker und Hanfland war. Ränne = Rinne, Wasserrinne. Die diagonale Ausrichtung der schwarzen „Betonränne“ nimmt Bezug zum Gebiet „Brunnen“ und zum heutigen Reservoir Hasenbüel.
Die Bezeichnung „Im Werk“ erinnert an das ehemalige Elektrizitätswerk, das für die öffentliche Beleuchtung der Stadt Uster gebaut wurde. Auf dem Platz des Wettbewerb-Perimeters lagerte früher einmal das Material einer Stahlfirma auf langen Betonschwellen.
Die RÄNNE ist für die Bewohner Sitz – und Spielobjekt, der Regen wird in der Rinne abfliessen und wieder an die alten Rinnen im Rennenfeld erinnern.